Heute am 8. September starten in Bayern die Schulen nach Sommerferien und dem Lockdown, das erste Mal wieder im kompletten Klassenverbund und dafür mit neuen Regeln. Somit
sind alle Schüler*innen wieder zurück im Klassenzimmer und erleben eine neue Normalität. Allen viel Erfolg und vor allem Spass in der Schule, besonders den Erstis!
Auch Veranstaltungen werden wieder jenseits von Zoom Calls und Youtube Streams analog durchgeführt. Gestern startetete ich mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung #analog im Programm #KontroversvorOrt meine erste Vortragsreise 2020: "Wie werden wir morgen
leben?", vier Tage, vier Städte und hoffentlich viele Gespräche.
Daneben bereite
ich mit Julia die Moderation des Gipfels der Digitalen
Nachbarschaft am 14.9. in Berlin vor, unsere erste gemeinsame hybride Großveranstaltung mit 70 Menschen im Raum und 250 digital zugeschalteten. Nach dem Lockdown könnten
wir uns kein besseres Thema wünschen, um die Moderationssaison zu starten. Denn wie die Lehrer*innen haben wir Moderator*innen in den letzten Monaten einen
Crashkurs hingelegt, wie man auch digital gemeinsam diskutieren, arbeiten und lernen kann. Und es gibt noch viel zu entdecken und in Einigem besser zu werden.
Ich verstehe, dass sich die
Menschen wieder darauf freuen, sich zu sehen, nah zu sein und in Gemeinschaft zu diskutieren. Aber ich hoffe, dass wir nicht nur bei möglicherweise steigenden Viruszahlen die
digitalen Räume weiter nutzen. Sondern weil ich in den letzten Monaten von vielen Vorteilen überzeugt wurde, auch als Moderator:
- Digitale und hybride Veranstaltungen erlauben einen Level an Inklusion, der analog nicht möglich ist. Menschen können sich zuschalten, egal wo sie gerade sind oder ob es Ihre persönlichen Umstände eigentlich verbieten würden.
- So schön es ist zu reisen, so ist der Zeitgewinn für alle Beteiligten doch enorm. Frühstück mit den Kindern statt Zugfahren, von den Reisekosten ganz abgesehen. Das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen wird sich zukünftig neu rechnen.
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In den letzten Monaten
konnte man Gesprächen beiwohnen, die vorher nur einem kleinen Kreis vorbehalten waren. Experten wurden zugeschaltet, die niemals hätten eingeflogen werden können.
Die Öffnung
der Exklusivität vieler Veranstaltungen wird hoffentlich erhalten bleiben.
- Auch ohne viel Geld sind Veranstaltungen und Dialog möglich geworden. Die Suche nach einem Raum, Einladung, Catering etc. hat viele gerade kleine Organisationen abgehalten, Veranstaltungen durchzuführen. Nun langt ein Zoom oder Webex Kanal, um viele Menschen zu erreichen.
- Die inhaltliche Nachhaltigkeit von Veranstaltungen muss größer sein als ihr digital footprint. Die Reisetätigkeit allein für Vorgespräche, Einfliegen von Experten etc. sollte auch in Zukunft einer guten Prüfung unterzogen werden. Digitale und hybride Lösungen können den Beitrag zur Nachhaltigkeit erhöhen.
Natürlich kann Technik nicht die direkte Begegnung von Menschen ersetzen. Aber lasst uns nicht die Lernerfahrungen der letzten Monate über Bord werfen, bevor wir sie richtig durchdrungen und perfektioniert haben. Und nicht nur weil uns ein Virus dazu zwingt, sondern weil wir den Mehrwert auch für ein nachhaltiges Leben darin entdeckt haben. Und mit den Kindern, die heute eingeschult werden, auch eine neue gemeinsame Zukunft gestalten können.
#wiederanalog
#hybridnormal
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