Lange Nacht der Demokratie - Interview mit Barbara Sporrer, VHS Unterhaching

Die lange Nacht der Demokratie ist eine bayernweite Aktion, bei der am Vorabend des Tags der Deutschen Einheit 2021 an über 30 Orten öffentliche Veranstaltungen stattfanden. Gemeinsam will man ins Gespräch kommen, Demokratie feiern und ungewöhnliche Orte des gemeinsamen Miteinanders schaffen. Alex Thamm und Lena Stolze sprachen dazu mit Barbara Sporrer von der VHS Unterhaching, mit der wir im Rahmen der langen Nacht der Demokratie am 02. Oktober 2021 zusammengearbeitet haben. An diesem abwechslungsreiche Abend rund um den Marktplatz in Unterhaching haben wir Themen der Demokratie besprochen und diskutiert. Einen Zusammenschnitt des Abends gibt es hier zu sehen. Und folgend nun das Interview:

 

Barbara, was nimmst du mit, was ist dir wichtig?

Mir persönlich ist wichtig, dass Demokratie als Thema einen Raum bekommen hat. Unser derzeitiges aktuelles Semesterthema an der VHS lautet auch „Demokratie“, mit dem Untertitel „Miteinander Toleranz“. Für mich als Planerin und Leiterin der VHS war es natürlich wunderbar, dieses Thema in die Öffentlichkeit tragen zu können.

 

Was motiviert dich zu deiner Arbeit?

Normalerweise spricht man davon, dass Politische Bildung an Volkshochschulen ein eher „schwieriger Bereich“ ist, aber der wird umso einfacher, indem man Kooperationspartner sucht und indem man Gäste einlädt und das Ganze so einen Schritt weiterträgt, also in die weiteren Unterhachinger Räume. So gelingt es, mit den Kooperationspartnern, mit der Gemeinde, mit der Bücherei, mit der Jugendkulturwerkstatt, ein zusätzliches Klientel, nämlich die Jugend, für das Thema zu begeistern. Und das ist einfach eine ganz, ganz tolle Chance.

 

Warum ist dir der Dialog so wichtig?

Dialog ist für mich etwas Unabdingbares, im Miteinander aber natürlich auch in der Bildung. Ich stehe für den Dialog, weil für mich ein respektvoller Begegnungsdialog die Voraussetzung dafür ist, dass Demokratie, menschliches Zusammenleben aber auch Bildung gelingen kann.

 

Was waren deine besten Momente in diesem Projekt?

Es gab denke ich drei beste Momente, der vielleicht schönste und beste Moment war die Abschlussrunde moderiert von Alexander Thamm, weil du, Alex, es wirklich geschafft hast, aus jedem Anwesenden herauszukitzeln, was für ihn selbst der beste Moment war. Für die Jugendlichen, für die Veranstalter, für die Beteiligten hast du es so schön geschafft, in dieser kurzen und knackigen Schlussrunde nochmals aufzuzeigen, was jedem einzelnen am wichtigsten war. Und diese unterschiedlichen Facetten, Meinungen aber auch das Für und Wider, hat ein wunderschönes Kaleidoskop des Abends ergeben.

Natürlich war es auch toll, dass das hybride Format bei uns an der VHS so gut geklappt hat und dass es prinzipiell an dem Abend so gut abgelaufen ist, dafür warst du Alex uns auch eine große Stütze.

Ein weiterer „bester Moment“ war natürlich zu sehen: Die Menschen kommen wirklich. Zwei Wochen nach der Bundestagswahl sind alle eventuell etwas politikmüde und trotzdem kamen viele Unverdrossene, die sich sowohl vor Ort auch als im Netz eingebunden haben, um mit uns über dieses für mich faszinierende Thema Demokratie zu sprechen. Aber natürlich ist dies auch ein herausforderndes und durch den Wahlkampf ausführlich durchgekautes Thema daher war es ein weiterer bester Moment, dass es immer noch genügend Motivation gab, über dieses Thema zu sprechen.

 

Was möchtest du mit deiner Arbeit erreichen, was ist deine gesellschaftliche Vision?

Ich möchte ganz wesentlich dazu beitragen – mit den Angeboten aber auch in der Art und Weise, wie wir mit Menschen sprechen und in den Dialog treten, miteinander planen und uns unterhalten – dass der Dialog in der Gesellschaft gelingt. Die VHS als ein kleines, aber nicht bedeutungsloses Überfeld für ein menschliches, verbindendes, respektvolles Miteinander. Und ich denke, wenn jeder darin Übung hat und das schon mal in einem Kurs ausprobieren kann – ob es sich um einen Sprachkurs, um das Studium Generale oder ein Outdoortraining handelt – die unterschiedlichen Befindlichkeiten auch zu respektieren und trotzdem den gemeinsamen Kursweg nicht aufzugeben; wenn das jeder wirklich regelmäßig übt, dann könnte ein gesellschaftlicher Diskurs auch über schwierige Themen auch gut funktionieren.

 

Was nimmst du aus der Zusammenarbeit mit Kosmopolis.org mit?

Auf alle Fälle empfehle ich Alexander Thamm meinen Kolleg*innen als einen wunderbaren Moderator, den man getrost buchen kann, weil Alexander Thamm auch erstens meine Ideale teilt – und das ist natürlich bei so einer Veranstaltung wunderschön zu wissen: man hat einen gleichen Nährboden und muss sich nicht zunächst über bestimmte Ausrichtungen unterhalten, sondern wir wissen, wir „ticken ähnlich“ was Dialog, Diskurs, gesellschaftliches Engagement anbelangt, das ist sehr beruhigend und sehr bereichernd.

Zweitens ist es natürlich auch schön, dass wir mit dir jemanden haben, der auch technisch versiert ist und es an einem solchen Abend auch schafft, technische Schwierigkeiten unterschiedlicher Art mit starken Nerven so hinzukriegen, dass die Veranstaltung trotzdem gut laufen kann. Dabei schätze ich auch das flexible Zusammenspiel, mit denen unvorhergesehene technische und menschliche Herausforderungen in Zusammenarbeit gemeistert werden. Das ist für uns etwas ganz besonderes, vor allem im hybriden Format. Wir sagen danke!

 

Liebe Barbara Sporrer, wir von Kosmopolis.org sagen auch Danke für euer tolles Engagement!

 

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