
Für die Deutsche Stiftung Engagement und Ehrenamt DSEE durfte ich im Mai 2025 in Halle (Saale) die Tagung des Projekts "kommunalengagiert" moderieren. Ein wunderbares Wiedersehen mit vielen Beteiligten, deren Arbeit ich auch bei der LAGFA Sachsen-Anhalt schon dokumentieren durfte.
Überraschend hat die neu berufene Staatsministerin für Sport und Ehrenamt, Dr. Christiane Schenderlein, die Tagung genutzt, um ein Grußwort zu halten und sich das erste Mal in ihrer neuen Position den anwesenden Vertreter:innen aus Engagement und Ehrenamt vorzustellen. Eine echte Anerkennung aller Aktiven, aber auch des Themas kommunalen Engagements und dessen Förderung. Sie bot ihre Gesprächsbereitschaft an, möchte möglichst viele Angebote kennenzulernen und hat dazu auch gleich die Tagung genutzt. In der Bundesregierung will sich die Staatsministerin für die Belange aller Ehrenamtlichen und Engagierten stark machen.
Die Keynote der Tagung hat Malu Dreyer, ehemalige Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, gehalten und darin zu mehr Zukunftsmut aufgerufen. Gerade in Engagement und Ehrenamt soll gute Laune und Miteinander wieder Schwerpunkt werden. Damit setze man auch einen klaren Gegenpunkt zu jenen, die Zusammenhalt und Demokratie mit negativen Haltungen schwächen wollen. Sie appellierte an die Vertreter:innen aus Kommunen, Freiwilligenagenturen, Landes- und Bundesministerien und auch an die Staatsministerin für Sport und Ehrenamt Dr. Christiane Schenderlein, Engagierte und Ehrenamtliche in ihrer Arbeit zu stärken.
Aus ihrer langfristigen politischen Arbeit gab sie den Anwesenden der Tagung dafür folgende acht Thesen für erfolgreiches Engagement und dessen Förderung gerade auf lokaler Ebene mit.
- Bürgerschaftliches Engagement ist konstitutiv und systemrelevant für das demokratische Gefüge in Deutschland. Wir haben alle Konzepte, um Menschen einzubinden.
- Auf die Kommunale Ebene kommt es dabei besonders an. Diese bedarf eine nachhaltigen, konsequenten Unterstützung durch Land und Bund.
- Wir brauchen jungen Leute im Ehrenamt und Engagement. Es gilt so früh wie möglich zu lernen, wie man sich einbringen und engagieren kann.
- Bürokratie muss abgebaut werden. Dies betrifft die Gemeinnützigkeit, innerhalb derer man Spielräume ausnutzen sollte. Ein erfolgreicher Ansatz in Rheinland-Pfalz war die Kleinprojektförderung. Daneben sind Beratung und Begleitung Engagierter und ehrenamtlicher Strukturen essentiell.
- Digitalisierung sollte auch im Engagement als Chance genutzt werden.
- Gemeinsam sollte eine Kultur der Anerkennung und eine Begegnung auf Augenhöhe zwischen Engagierten, Verwaltung und Politik geschaffen werden. Aus- und Weiterbildung sind dabei für alle Beteiligte wichtig.
- Förderung sollte auch in Strukturen von Engagement und Ehrenamt investiert werde, nicht nur in Form von Projektausschreibungen und Förderzeiträumen.
- Engagement und Ehrenamt sind unverzichtbar für unsere Demokratie.
Gerade bei der letzten These hat Malu Dreyer noch einmal alle dringlich ermuntert und aufgefordert, sich vehement für Bürgerschaftliches Engagement einzusetzen. Mit dem notwendigen Zukunftsmut, aber auch dem wachen Auge für die Gefährdungen unserer Demokratie.
Eine Dokumentation der Konferenz findet sich hier auf der Website der DSEE: https://www.deutsche-stiftung-engagement-und-ehrenamt.de/aktuelles/kommunal-engagiert-die-tagung/
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